Anaglyphische Raumausstellung:
Prototyp
Keywords: Animation, 3D, Cinema 4D, Ausstellung, Anaglyphen
Jahr: 2024
Jahr: 2024
In dem 8-wöchigen Cinema 4D Weiterbildungs-Grundkurs sollten in den letzten 2 Wochen die erlernten Grundlagen in einem eigenständigen Projekt angewendet werden. Beruflich habe ich keine professionelle Erfahrung im Bereich Ausstellungsdesign oder räumliche Installationen. Daher ist dieser Prototyp ein sehr freies Projekt, das auf meiner begrenzten Selbsterfahrung basiert. Mein persönliches Ziel war es, Lichtinstallationen mit einer anaglyphischen* Illustration für eine Großraum-Ausstellung zu gestalten. Das Besondere an diesem Anaglyph ist, dass bei Verwendung von drei verschiedenen Farbfiltern jeweils nur eine der drei Ebenen gefiltert dargestellt wird. Diese und viele weitere Effekte von Licht auf Räume und reagierende Materialien sollten in einigen Aufnahmen festgehalten werden. Dabei entstanden zwei Räume, die aufgrund ihrer Komplexität auf zwei Cinema 4D-Dateien aufgeteilt wurden.
Das Besondere an diesen Anaglyphen
Unter Anaglyphen versteht man meist farbanaglyphische Darstellungen. Die Bezeichnung Anaglyphen wurzelt in den griechischen Wörtern „aná“ (auf, aufeinander) und „glýpho“ (meißeln, gravieren oder auch darstellen). Während die Methode früher angewendet wurde, um 3D-Filme zu produzieren, wird sie heute meist nur noch für Printmedien verwendet. Ein Farbanaglyphenbild ist ein Stereogramm, bei dem die stereoskopischen Teilbilder nicht nebeneinander dargestellt, sondern überlagert werden.

Das Besondere bei Anaglyphen entsteht, wenn man das Bild mit einer bestimmten Farbe überlagert. Hierbei erscheint nur eine der drei abgebildeten Ebenen. Dieser Effekt kann auch durch Farbfolien erzeugt werden. In dieser Bilderreihe ist ein Beispiel eines Anaglyphen zu sehen, das die gleiche Illustration mit drei verschiedenen Farbfiltern unterschiedlich darstellt.
Ja, man kann Geschichten in dieser Form erzählen. Dazu lesen Sie gerne mehr auf meiner Projektseite zum anaglyphischen Storytelling.



Der große Raum
Dieser Raum enthält sowohl Projektionen als auch bespielte LED-Wände. Hier wurden subtile Effekte auf Material und Oberflächenstruktur erzielt. Zum Beispiel entstehen durch den Klarsichtfolienvorhang in der Mitte faszinierende Causticseffekte von der Projektion. Unebene Oberflächen erzeugen ein spannendes Spiel in der Wahrnehmung der bespielten Illustration. Zudem entsteht ein interessantes Bild und eine bemerkenswerte Wirkung, da die Farbfilter weit auseinanderstehen. Dies weckt die Neugier der Besucher, die durch Kommunikation und Reaktionen weiter verstärkt wird. Als zusätzliche Funktion können die Farbfilter horizontal und vertikal rotiert werden.





Der Spiegelraum
Der zweite Raum besteht aus einem schmalen Vorraum mit einer bespielten Projektion des Anaglyphen. Dieser Vorraum beinhaltet auch einen Klarsichtvorhang, durch den die Besucher hindurchgehen müssen, um in den dahinterliegenden Spiegelraum zu gelangen. Durch die ständige Bewegung des Vorhangs entstehen dynamische Causticseffekte im Raum. Im Spiegelraum befindet sich in der Mitte ein drehbarer Farbfilter, der mit drei verschiedenen Farbfolienscheiben ausgestattet ist. Hier können die Besucher mithilfe der Filter die zwei Projektionen im Raum gefiltert betrachten oder sich ohne deren Nutzung auf die täuschende Weite des Spiegelraums einlassen. Der Raum wird sowohl von oben als auch direkt am Eingang mit zwei Projektionen beleuchtet. Besonders Besucher mit weißer Kleidung ziehen Aufmerksamkeit auf sich, da helle und weiße Oberflächen die Lichtprojektionen reflektieren.





